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VCA Gruppen vs Audio Subgruppen
Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Beide Möglichkeiten in einem analogen Mischpult Gruppen zu bilden haben Ihre Vor- und Nachteile. Der Vorteil der Audio-Subgruppe liegt einfach darin, dass eine Summe der einzelnen Kanäle der Gruppe real existiert und aufgezeichnet oder bearbeitet werden kann. Die VCA-Gruppe dagegen mischt keine Audiosignale zusammen sondern ist eigentlich eine elektrische Version der mechanischen Kopplung mehrerer Regler, die dann gemeinsam bedient werden können ohne das irgendeine Verkopplung der Audiosignale dieser Regler erfolgten muss.

Die Audio-Gruppe als traditionelles Verfahren zur Zusammenfassung von Kanälen ist unverzichtbar. Die Kanäle, die auf eine Audio-Gruppe aufgeschaltet sind, werden zusammengemischt und am Ausgang des Summenverstärkers entsteht ein Summensignal, dass man nach Belieben weiter verwenden kann. Für viele Anwendungen ist dies unbedingt erforderlich, wenn man das Gruppensignal bearbeiten oder aufzeichnen möchte, wie es z. B. bei der Kompression einer Schlagzeuggruppe oder bei einer Choraufnahme mit 6 Mikrofonen, die man direkt zu einer Stereospur zusammenfassen will, erforderlich ist. Eigentlich ideal, so eine Subgruppe, wenn da nicht das Problem mit den Auxwegen wäre.

Nehmen wir einmal an, das wir 8 Kanäle auf eine Gruppe geschaltet haben. Den Ausgang der Gruppe führen wir in die Stereosumme. Solange wir uns darauf beschränken Hall, Echo, und andere Effekte, die über Auxwege zum Effektgerät geführt werden, nur vom Gruppenmaster aus anzusteuern ist das Problem nicht existent. Dies ändert sich aber, sobald wir in einem der zur Gruppe gehörenden Eingangskanäle ebenfalls einen Auxweg öffnen und ein Hallgerät ansteuern. Wenn der Ausgang dieses Hallgerätes nicht wieder in die gleiche Gruppe zurückgemischt wird, sondern direkt oder über eine andere Gruppe in die Stereosumme gelangt, können wir zwar das Gruppensignal noch bearbeiten, aber regeln können wir die Gruppe nun nicht mehr. Das liegt daran, dass der Gruppenregler den Originalanteil des Gruppensignals verändert, während der Auxsend, der das Signal vom Eingangskanal an das Hallgerät schickt, hinter dem Kanalregler - und damit vor dem Gruppenregler abgreift. Verändern wir nun die Stellung des Gruppenreglers, verändern wir automatisch auch den Hallanteil des Eingangskanals. Wir regeln in diesem Fall zwar nicht den Pegel des Hall-Sendeweges, aber den Pegel des Originalsignals - und das kommt letztendlich auf das Gleiche heraus.

Aus diesem Dilemma gibt es nur wenige mögliche Auswege. Weg 1 ist teuer. Wir kaufen einfach so viele Hallgeräte, Delays, usw., dass wir jeder Gruppe ein eigenes Set an Geräten zuteilen können. Wenn wir den Hallrückweg wieder in die gleiche Gruppe mischen aus der das Eingangssignal via Aux-Send kommt, haben wir ja kein Problem. Bei dieser Lösung entstehen dann allerdings andere Probleme. Diese sind wirtschaftlicher Natur, da eine Vielzahl zusätzlicher Effektgeräte erforderlich werden, die natürlich Geld kosten. Problem Nummer 2 ist der Platz für die Geräte und Problem Nummer 3 besteht darin, das wir für jedes zusätzliche Gerät natürlich auch wieder zusätzliche Stereokanäle benötigen. Dieser Lösungsweg ist also nicht gerade ideal.

Der zweite Weg ist ebenso wenig ideal, aber bei weitem billiger. Wir beschränken uns darauf über Auxwege nur aus den Subgruppen-Mastern zu senden, wenn wir nicht noch ein Hallgerät oder noch ein Delay übrig haben, um es einer bestimmten Gruppe direkt zuzuordnen. Dies funktioniert, erfordert aber eine Begabung für Logistik und Strategie, die man eher beim Militär finden wird als in einem Tonstudio.

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