Testberichte über Pro Audio Geräte
und Mischpulte

ToolMod Pro Audio System
Testbericht der Zeitschrift Studio Magazin

die PDF-Version dieses Tests finden Sie hier:
ToolMod Testbericht aus der Zeitschrift Studio Magazin
TestToolModDe.pdf - 3.9 MB oder: TestToolModDe.zip - 3.7 MB

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Die Ergebnisse der Hörtests in unserem Verlagsstudio fielen nicht weniger erfreulich aus als die Messungen der physikalischen Audio-Eigenschaften - hier handelt es sich zweifellos um klanglich ausgezeichnete, sehr flexibel einsetzbare Werkzeuge für die Verstärkung und Bearbeitung von Audiosignalen, die auch dem DAW-orientierten Anwender eindrucksvoll belegen, was gut gemachte Analogtechnik alles leisten kann. Die Ablesbarkeit der Skalen und der Zugriff auf die Bedienelemente sind wegen der stellenweise recht beengten Anordnung auf den Frontplatten der Module zunächst etwas gewöhnungsbedürftig; hier mussten gewisse Kompromisse zwischen Funktionsumfang und Platzangebot gemacht werden. Man sollte bei der Bedienung also zumindest anfangs für gute Lichtverhältnisse und eine Positionierung in Augenhöhe sorgen. Auch wenn ein solches Layout zunächst mehr Aufmerksamkeit einfordert als bei typischen Vintage- Geräten mit zwei oder drei Bakelit-Knöpfen auf 3 HE, lassen sich die Toolmod-Module nach kurzer Eingewöhnungszeit ungemein präzise und schnell bedienen, wenn man als Anwender weiß, was man tut und welches Ziel man erreichen möchte. Die luxuriöse Parameter-Ausstattung bietet in den einzelnen Funktionsbereichen praktisch immer die richtigen Werkzeuge, die dann auch erwartungsgemäß funktionieren und das gewünschte Ergebnis liefern - und dies ist leider auch heute weder in der digitalen noch in der analogen Signalverarbeitungs-Welt eine Selbstverständlichkeit.

Für den Test des Mikrofonvorverstärkers TM101 wählten wir das exzellente UM75 von Microtech Gefell aus, das neben dem TM101 auch noch einen ebenfalls trafosymmetrischen Eingangskanal unseres adt-audio-Mischpultes versorgte. Da beide Vorstufen vom selben Konstrukteur stammen und auch praktisch identisch aufgebaut sind, waren die hörbaren Unterschiede erwartungsgemäß marginal; trotzdem schien uns der TM101 im oberen Teil des Spektrums noch eine Spur präziser zu sein - möglicherweise das Ergebnis einer zwischenzeitlich noch weiter optimierten Op-Amp-Bestückung beim Toolmod- Preamp. Weitaus deutlicher waren die Unterschiede im Vergleich zu dem Vorverstärker aus einem anderen, preiswerteren Eingangskanal des adt-audio-Pults mit elektronisch symmetriertem Eingang, der im Vergleich zum Toolmod eine etwas zu stark betonte Präsenz erkennen ließ.

Insgesamt vermittelt der TM101 eine sehr schöne Wärme, die allerdings jederzeit unauffällig und 'richtig' klingt. Die Wiedergabe ist dabei extrem neutral und echt im Sinne einer möglichst vielseitigen Einsetzbarkeit, was der Hersteller ja auch so beabsichtigt hat.

Der Fünfband-EQ TM105 erwies sich als extrem flexibler Entzerrer für die Bearbeitung von Einzelsignalen - ein klassischer Kanal- EQ der obersten Qualitätsklasse, der sowohl korrektive Bearbeitungen als auch großflächigere Klangfarben-Änderungen gleichermaßen mühelos beherrscht. Der TM105 produziert feste, stramme Tiefen und offene Höhen; die Einstellbereiche für die Ansatzfrequenzen sind sehr breit und stark überlappend angelegt und bieten für praktisch jedes Problem mehrere unterschiedliche Filter zur Auswahl. So reicht das untere Mittenband bis 20 Hz hinunter und kann dort die Funktion des Low-Bands sinnvoll ergänzen. Auch kräftige Veränderungen des Klangbilds, beispielsweise an einer Snare, führen nicht zu unnatürlichen Ergebnissen.

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