Pro Audio White Papers

Analoge Summierer
Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Die Lösung liegt in einem Kompromiss. Wenn man einige praktische Versuche mit analoger Summierung macht, stellt man fest, dass wesentliche Verbesserungen im Vergleich zu einer rein digitalen Mischung bereits dann zu erzielen sind, wenn nur die wichtigsten Spuren einer Mischung einzeln analog zusammengefasst werden. Dies ist bereits mit acht bis sechzehn Kanälen möglich. Nach diesem Prinzip verwendet man z. B. bei einer Popmischung einzelne Kanäle für Kick-Drum, Snare, Hi-Hat, Bass und Rhythmus Gitarre sowie für Vocals und wichtige Solos. Der Rest wird digital vorgemischt. Im einfachsten Fall mischt man alle übrigen Spuren zu einer Stereomischung zusammen. Natürlich kann man dieses Prinzip beliebig ausweiten und die verbleibenden Spuren zu mehreren Stereomischungen zusammenfassen, die dann noch analog weiterverarbeitet werden können.

Diese einzelnen Signale werden nun auf den analogen Summierer geführt und hier mit der oder den Stereo-Vormischungen zusammengeführt. Um die Pegelverhältnisse der bereits vorhandenen digitalen Mischung so weit es sinnvoll ist zu erhalten muss der Summierer kalibriert sein; also die einzelnen Signal ohne Veränderung der Pegel zusammenführen. Diese Spiegelung der digitalen Mischung auf den analogen Summierer setzt voraus, dass die Wandler ebenfalls exakt kalibriert sind. Ferner muss es möglich sein die Kanäle ohne Pegelabweichungen den Stereokanälen zuzuordnen.

In aller Regel wird man sich mit der reinen analogen Summierung nicht zufrieden geben. Da die Signale nun sowieso analog zur Verfügung stehen und erst am Ausgang des Mischpultes wieder digitalisiert werden, bietet sich der Einsatz analoger Equalizer und Kompressoren geradezu an. Sobald solche Geräte eingesetzt werden entsteht die Pröblematik der erforderlichen Pegelanpassung der analog bearbeiteten Signal, die wir schon oben erörtert haben. Die pragmatische Lösung dieses Problems im Rahmen der vorgegebenen Budgets besteht in einer manuellen Anpassung des Pegels im Summierer. Hierzu muss der Summierer mit einem Regler pro Kanal ausgestattet sein, der eine exakt kalibrierte und reproduzierbare Nullstellung hat. Dies gilt gleichermassen für die Pan-Pots, die zwar vorhanden sein müssen, aber ebenfalls eine kalibrierte Mittenposition haben müssen, in der das Signal exakt gleich auf beide Stereokanäle gemischt wird. Um die digitale Mischung zu erhalten ist es weiter notwendig das Panning ohne die übliche 3 bis 6 dB Mittendämpfung auszuführen. Ein Signal dass in der digitalen Mischung in der Mitte ware muss auch analog mit 0 dB in die Mitte. Liegt das Signal rechts oder links aussen, gilt gleichermaßen das beide Pegel 0 dB betragen müssen. Alle anderen Positionen erfordern einen Stereoausgang. Das Pan-Pot eines Summierers muss demnach in den Endstellung und in der Mittelstellung 0 dB Dämfpung haben. Die Richtungsregelung selbst findet dann auf dem Weg von der Mitte zum Endanschlag durch einen dem Richtungshören angepassten Dämpfungsverlauf statt.

Durch die geringe Anzahl der so bearbeiteten Spuren bleibt die gesamte Mischung einigermaßen übersichtlich. Da die DAW Mischung unverändert bleibt kommt man jederzeit wieder auf diese Basis zurück. Die analogen Bearbeitungsgeräte werden sich nicht erfassen lassen, es sei denn man notiert die Einstellungen oder macht ein Photo. Die von der kalibrierten Position abweichenden Einstellungen des Summierers muss man auf gleiche Art festhalten.

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