Testberichte über Pro Audio Geräte
und Mischpulte

Analoge Stereo Peripherie Geräte
ToolMod MS und BM
Testbericht der Zeitschrift Studio Magazin

die PDF-Version dieses Tests finden Sie hier:
Testbericht aus der Zeitschrift Studio Magazin
TestToolModStereoDe.pdf - 2.4 MB oder:
TestToolModStereoDe.zip - 2.3 MB

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Toolmod BM

Erstes Modul im Toolmod BM ist der Stereo- EQ TM205, der mit dem Entzerrer des Toolmod MS baugleich ist. Darauf folgt der Stereo-Summenkompressor TM222, der mit seiner ungewöhnlich aufwändigen Funktionsausstattung erstaunliche Gestaltungsoptionen weit jenseits der Möglichkeiten eines Standard-Kompressors bietet.

Budget Mastering System ToolMod BM

Ziel bei der Entwicklung des VCA-Kompressors war es nach Aussagen des Herstellers, dem Anwender deutliche Lautheitserhöhungen und hohe Kompressionsraten bei Mischung und Mastering zu ermöglichen und dabei die prinzipbedingt auftretenden Störungen wie Pumpen oder Verzerrungen tiefer Spektralanteile mit Hilfe zusätzlicher Werkzeuge zu minimieren, die neben den Standard-Parametern Threshold, Ratio, Attack und Release zur Verfügung stehen. Dazu gehören beispielsweise die drei Einstellparameter Crest, Knee und Envelope, mit denen das Verhalten des RMS-Wandlers der Signalstruktur des zu bearbeitenden Materials sehr genau angepasst werden kann. Der sechsstufige Drehschalter ‚Crest‘ ermöglicht die Beeinflussung des Gleichrichters von RMS- bis zur Spitzenwert-Charakteristik und bietet dem Anwender damit wichtige Gestaltungsmöglichkeiten. Der Knee-Regler beeinflusst den Kennlinienverlauf im Bereich des Knickpunkts; größere Werte ergeben einen weichen Übergang zwischen linearer Übertragung und Einsatz der Regeltätigkeit. Der Envelope-Regler variiert die Art und Weise, wie der Detektor auf tieffrequente Signalanteile reagiert, und ermöglicht dadurch kürzere Release-Einstellungen des Kompressors bei reduzierter Klirrgefahr.

Die Funktion ‚Fill‘ sorgt dafür, dass bei stark komprimiertem Material die leiseren Signalanteile, die von der Regeltätigkeit des Kompressors in Mitleidenschaft gezogen werden und zu einem auseinander fallenden Klangbild führen, stabilisiert werden. Erreicht wird dies durch moderates Zumischen des unbearbeiteten Eingangssignals zum komprimierten Ausgangssignal, das mit dem Fill-Regler individuell eingestellt wird - die zu leisen Stellen im Signalverlauf werden auf diese Weise einfach wieder ‚aufgefüllt‘.

Der Regler ‚LT-Int‘ (Longtime Integration) ermöglicht über eine zweite Steuerspannung eine Mittelwertbildung über eine längere Zeitspanne. Die Arbeitsweise ähnelt damit der eines Levelers oder einer Auto-Release-Funktion. Mit dem Regler wird dabei die Rücklaufzeit der Mittelwertbildung eingestellt.

Wichtiges Merkmal aller adt-audio-Summenkompressoren ist seit jeher die sehr nützliche Autogain-Funktion, mit der Pegelverluste, die durch die Regeltätigkeit des Kompressors hervorgerufen wurden, automatisch kompensiert werden. Die Signalverdichtung eines Kompressors kann auf diese Weise unabhängig von der eigentlich damit einhergehenden Pegelreduktion beurteilt werden, die sonst manuell ausgeglichen werden müßte. Autogain ist abschaltbar und kann auf Wunsch mit dem Gain- Regler manuell korrigiert werden.

Für die externe Bearbeitung des Detektorsignals beispielsweise mit einem Entzerrer verfügt der TM222 über einen schaltbaren Sidechain-Insertpunkt, der auf den TRS-Klinkenbuchsen des Rahmens aufliegt. Verbindet man den Insert-Eingang mit der dem XLR-Eingang parallel geschalteten Klinken-Eingangsbuchse des vorgeschalteten EQs, so kann man durch Betätigen der Taste SC-Insert den Detektoreingang des Kompressors vor den EQ schalten, was einem Tausch der Bearbeitungsreihenfolge zwischen EQ und Kompressor gleichkommt. Eine weitere Taste schaltet den Detektoreingang auf den Ausgang; diese Funktion entspricht einer ‚Key Listen‘-Taste zum Abhören des Sidechain- Signals und ist bei der Einstellung eines externen Sidechain-EQs hilfreich. Abgerundet wird der Funktionsumfang des Kompressors durch eine dreifarbige LED-Kette mit zehn Segmenten zur Anzeige der aktuellen Verstärkungsreduktion.

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