Testberichte über Pro Audio Geräte
und Mischpulte

Analoge Stereo Peripherie Geräte
ToolMod MS und BM
Testbericht der Zeitschrift Studio Magazin

die PDF-Version dieses Tests finden Sie hier:
Testbericht aus der Zeitschrift Studio Magazin
TestToolModStereoDe.pdf - 2.4 MB oder:
TestToolModStereoDe.zip - 2.3 MB

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Es gehört sicherlich zu den prinzipiellen Besonderheiten der Audiotechnik, dass sich die Fähigkeit eines Anwenders zur analytischen und unvoreingenommen Beurteilung von Klängen, wie sie beispielsweise durch unterschiedliche Signalverarbeitungs-Verfahren entstehen, umgekehrt proportional zu seiner Anfälligkeit gegenüber geschicktem Marketing und dem gerade aktuellen ‚Hype‘ verhält. Jeder von uns hat wohl schon einmal genau das gehört, was er in einer bestimmten Situation gerne hören wollte, weil er eben von diesem oder jenen Lautsprecher oder EQ gerade überzeugt (worden) war.

Oft liegen die Dinge aber bei näherem ‚Hinhören‘ dann doch anders, als es einem die eigene Erwartungshaltung vorgaukeln wollte. Analoge Audiotechnik ist an vielen Stellen in heutigen Produktionsumgebungen gegenüber der Digitaltechnik auf dem Rückzug, dies aber in den meisten Fällen eher aus Gründen des Workflows und der damit verbundenen Kosten und nicht aufgrund ihrer klanglichen Eigenschaften - ganz im Gegenteil. Um den Einsatz von Analogtechnik an bestimmten Stellen im Signalweg besonders zu rechtfertigen, greifen Hersteller allerdings heute gerne auf Begriffe wie ‚diskreter Schaltungsaufbau‘ oder ‚Class A‘ zurück, so dass zuweilen der Eindruck entsteht, ein Analoggerät ohne diese Attribute können klanglich nicht allzu viel zu bieten haben. Und wenn dann vielleicht noch eine sanft glimmende Röhre im Spiel ist, kommt das erwartete ‚warme‘ Hörerlebnis vielleicht noch ein wenig leichter zustande. Es steht für uns natürlich außer Zweifel, dass es ganz exzellent klingende Geräte auf der Basis klassischer Schaltungen gibt, wie wir ja auch immer wieder bei unseren eigenen Tests feststellen. Man sollte nur nicht den Fehler machen, das Vorhandensein dieser Begriffe auf einer Frontplatte automatisch mit einer besonders hohen Klangqualität gleichzusetzen, ohne die eigenen Ohren zu bemühen und damit sehr genau hinzuhören. Es kommt eben auch hier immer entscheidend darauf an, wie ein bestimmtes Schaltungskonzept vom Entwickler im Detail umgesetzt wurde - das Nennen bestimmter Schlagworte durch den Hersteller ist allein noch keine Garantie für Signalqualität.

Wie Sie nach diesem kleinen Exkurs sicher bereits vermuten, verfolgt adt-audio mit seiner Analogtechnik einen Ansatz, der sich weniger auf Modeerscheinungen als vielmehr auf solide Ingenieurskunst verlässt. Das heißt in diesem konkreten Fall beispielsweise, dass hier durchaus integrierte Schaltungen in größerem Ausmaß zum Einsatz kommen - unter anderem, aber nicht nur, weil die hier realisierte Funktionsvielfalt anders wohl kaum machbar wäre. Aber eben nicht irgendwelche ICs, sondern solche, die sich für den Hersteller im Laufe der Jahre aufgrund ihrer Qualität als geeignet erwiesen haben. Es ist ohne Zweifel richtig, dass der größte Teil der bis heute angebotenen integrierten Operationsverstärker die klanglichen Ansprüche hochwertiger Audiotechnik nicht erfüllen kann, da solche Chips meist für völlig andere, hinsichtlich der Stückzahlen viel relevantere Anwendungen entwickelt werden. Unzählige Audiogeräte auf Basis minderwertiger integrierter Schaltungen, wie sie besonders in der Anfangsphase dieser Technologie auf den Markt gekommen sind, haben die Meinung der Fachwelt zu diesen Bauteilen nicht zu Unrecht nachhaltig geprägt. Die Kunst besteht für den Entwickler eben darin, die richtigen Bauteile auszuwählen,bei denen dies anders ist, um die geforderten klanglichen und messtechnischen Eigenschaften erreichen zu können.

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