Testberichte über Pro Audio Geräte
und Mischpulte

Analoge Stereo Peripherie Geräte
ToolMod MS und BM
Testbericht der Zeitschrift Studio Magazin

die PDF-Version dieses Tests finden Sie hier:
Testbericht aus der Zeitschrift Studio Magazin
TestToolModStereoDe.pdf - 2.4 MB oder:
TestToolModStereoDe.zip - 2.3 MB

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Dass die Toolmod-Komponenten klanglich in der gleichen Liga spielen wie die hervorragenden, aber auch deutlich teureren V700-Module des Herstellers, hatten wir ja bereits während unseres ersten Toolmod- Tests herausgefunden - diese Einschätzung konnten wir auch diesmal wieder bestätigen. Dabei haben die einzelnen Module aus unserer Sicht durchweg Universalcharakter, der ihre Einsatzmöglichkeiten nicht auf ein ganz bestimmtes Klangbild beschränkt.

Ein Beispiel dafür ist der Kompressor, mit dem man nach einer bestimmten Grundeinstellung durch einfaches Drehen der Attack- und Knee-Regler quasi eine Zeitreise durch alle Kompressor-Klassiker der letzten Jahrzehnte unternehmen kann. Grundsätzlich eignen sich Module wie die im Toolmod BM kombinierten aufgrund ihrer klanglichen Eigenschaften und ihrer Flexibilität durchaus für anspruchsvolle Mastering-Anwendungen - einzige Einschränkung ist hier die Tatsache, dass die Parameter nicht über reproduzierbare Drehschalter, sondern über Potentiometer eingestellt werden, was angesichts der moderaten Preisgestaltung allerdings auch nicht sonderlich überrascht.

Der Stereo-Fünfband-Equalizer TM205 ist ein naher Verwandter des vor einiger Zeit bereits getesteten Monomodells TM 105. Wie dieser beherrscht er korrigierende Eingriffe und breitere Klangfarben-Korrekturen gleichermaßen, wobei die stark überlappenden Filterbänder für zusätzliche Flexibilität sorgen. Wie bei anderen EQs des Herstellers überzeugten uns auch hier die sehr festen und präzisen Tiefen des Entzerrers besonders.

Der Kompressor belohnt eine eingehende Auseinandersetzung mit Funktion und Zweck der zusätzlichen Einstellparameter mit außergewöhnlichen Lautheitsgewinnen, die sich ohne Verlust der ursprünglichen Transientenstruktur oder Verfärbungen im Frequenzspektrum realisieren lassen. Dabei sind Regeltätigkeiten im Bereich von 10 dB durchaus realistisch, wenn man die eigentlich daraus resultierenden Folgen wie Pumpen oder Klirr mit den Spezialwerkzeugen wie Envelope, Crest und LT-Integration zu kompensieren weiß. Die Einsatzbereiche sind ausgesprochen vielseitig und reichen vom Bus-Kompressor für Drums bis zu unauffälligen Lautheitsanpassungen nach Art eines Levelers. Das Zumischen des unbearbeiteten Eingangssignals mit dem Fill-Regler ermöglicht beispielsweise zusammen mit ‚brutalen‘ Kompressoreinstellungen interessante Parallelkompressions-Effekte, wobei trotz der entstehenden Dichte keine Transienten verloren gehen. Auch die Autogain-Funktion funktioniert für die meisten Einstellungen ausgezeichnet und erlaubt echte A/BVergleiche ohne irritierende Pegelsprünge. Der Limiter erwies sich als ausgesprochen schnell und arbeitete dabei ohne wahrnehmbare Höhenverluste.

Fazit

Addiert man die einzelnen Posten der adt-audioPreisliste, so ergibt sich sowohl für Toolmod MS als auch für den BM ein Komplettpreis von jeweils rund 2.600 Euro zuzüglich der Mehrwertsteuer einschließlich Netzteil. Ein kurzer Blick unter den Gehäusedeckel, aber viel eher natürlich ein Hörtest sollte auch Zweifler schnell davon überzeugen, dass diesem Betrag ein adäquater Gegenwert gegenüber steht. Die typischen Merkmale der von adt-audio-Chef Gerd Jüngling entwickelten Analoggeräte finden sich jedenfalls auch in diesen beiden Toolmods wieder - ausgezeichnete technische und klangliche Qualität, ein eher unscheinbares Äußeres sowie überdurchschnittliche Funktionalität, die allerdings einige Anforderungen an die Qualifikation des Anwender stellt...

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