Pro Audio White Papers

Pro und Contra der Multiband Kompression beim Stereo Mastering
oder auch die Entstehung des V700 Bass Kompressors

Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Als zusätzliches Feature haben wir eine MS Matrix hinzugefügt, die es möglich macht, den Kompressor alternativ als MS-Kompressor zu betreiben. Kompression auf der MS Ebene hat ihre Licht und auch ihre Schattenseiten. Gerade in Mode wird dieser Begriff häufig mit einer gewissen Andacht verwendet, warscheinlich aus dem Grund, dass die Hintergründe, Prinzipien, Vorteile und Nachteile kaum jemand bekannt sind. Das Hauptproblem bei der Kompression im MS Format ist die Tatsache, dass ein Pegelunterschied zwischen dem M und S Kanal hervorgerufen durch eine unterschiedliche Regelung beider Kanäle in einer Regelung der Stereo Basisbreite resultiert. Dieser Effekt ist zwar als Gag ganz interessiert, z. B. wenn bei einem Break der Hall plötzlich 'breit' aufregelt. Für eine sinnvolle Bearbeitung einer Mischung ist ein solches Verhalten aber logischerweise nicht brauchbar. Einige Verfechter dieses Verfahrens, die mit zwei separaten Mono Kompressoren arbeiteten, hatten einfach das Glück, dass bei den so behandelten Mischungen keine nennenswerte Pegelverschiebungen zwischen M und S auftraten. Dies ist jedoch Zufall und ohne Gewähr. In vielen Fälle wird eine Basisbreiten Modulation bei nicht verkoppelter Regelung auftreten, die dann z. B. dazu führen kann, dass eine Gitarre von halb rechts um einen Meter auf der Basis hin und her wackelt, gesteuert von einem anderen Signal der Mischung, dass eine Pegeländerung zwischen M und S bewirkt.

Die Regelung muss also in der Art eines Stereo Kompressors erfolgen. Die beiden Kanäle M und S müssen exakt gleich geregelt werden und eine Modulation der Basisbreite auszuschließen. Was aber bringt dann die MS Komrpession überhaupt?

Betrachtet man die Pegel einer Mischung im M und S Format, in dem ja der M Kanal den Mono Anteil des Signals und der S Kanal, gleichbedeutend mit 'Seite', die Richtungsinformationen enthält, so stellt man fest, dass fast immer der Pegel des M Kanals deutlich über dem des S-Kanals liegt. Wertet man dieses Signal nun in der Regelspannungserzeugung eines Kompressors aus, so ergibt sich von allein, das der Mono Anteil auf dem M Kanal die Kompression bestimmt und der S Kanal einfach mitgeregelt wird. Das Ergebnis ist eine Mitten-betonte Regelung, die auf die Signalanteile in der Mitte reagiert und die hieraus hergeleitete Regelung auf beide Kanäle anwendet.

Dies ergibt sich von allein wenn man ein MS Signal über einen Stereo Kompressor führt. Um die Art der Kompression zu beeinflussen liegt vor der Steuerspannungserzeugung ein Regler, mit dem die Wertung der Kanäle verändert werden kann. Diser WEIGHT Regler ist in der 12-Uhr Stellung inaktiv; beide Kanäle werden gleich behandelt. Bei Drehung nach links wird in der Art eines Pan Pots der S Kanal abgeschwächt und in der Endstellung ganz abgeschaltet. Dann wird die Kompression ausschließlich vom M Signal bestimmt. Bei Drehung nach rechts wird das M Signal abgeschwächt bis in der Endstellung nur noch das S-Signal die Kompression bestimmt.

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